Hiermit möchte ich die Gelegenheit nutzen einiges Interessantes und Wissenswertes über das riesige Thema Pferdezucht aufschreiben zu können. Wobei ich hierbei insbesondere auf die Zucht von Paint Horses und Quarter Horses bezug nehmen möchte.
Da wir gerde in diesem Bereich der Westernpferde eine riesige Zahl an Pferden Weltweit haben, bleibt es natürlich auch nicht aus das wir in den verschiedensten Zuchtrichtungen auch die bestehenden Erbkrankeheiten in einer verantwortungsvollen Zucht keineswegs außer acht lassen dürfen.
Somit folgt hierbei eine kleine Auflistung der wichtigsten Erbkrakheiten bei Westernpferden.
Der Erbfehler GBED (Glycogen branching enzyme
deficiency) wird in Quarter Horses und Paint Horses gefunden und kann zu
Trächtigkeitsverlust, Todgeburt und Geburt Lebensschwacher Fohlen mit
anschließendem frühen Fohlentod.
Forschungen in den USA
haben nachgewiesen, dass ca. 3% der Trächtigkeitsverluste auf GBED
zurückzuführen sind. Wenn es nicht zu einem Abort oder eine Todgeburt
führt, leiden die Fohlen an akuter Köperschwäche und benötigen intensive
Betreuung. Trotz intensiver Betreuung und Behandlung sind alle
erkrankten Fohlen innerhalb weniger Wochen verstorben oder mussten
eingeschläfert werden. Anzeichen für GBED sind:
- Abort
oder Todgeburt
- Körperschwäche und niedrige Körpertemperatur des
Fohlens bei Geburt
- Unerwarteter Tod durch Herzschwäche oder
plötzlich vollständiger Abfall des Blutglukosegehaltes
- Hohe
Atemfrequenz und Schwäche der Atmungsmuskulatur
- Verkürzte Sehnen
an allen vier Gliedmassen
Das Labor von Dr.
Stephanie Valberg an der Universität in Minnesota hat herausgefunden,
dass Fohlen mit diesen Symptomen eine einmalige erbliche
Muskelkrankheit haben. Die Entdeckung von einem abnormen Zucker
innerhalb der Zellen der Skelettmuskulatur hat dazu geführt einen
genetischen Fehler zu identifizieren an dem Glycogen Branching Enzym
Gen, der für die Bildung der Speicherung von Zucker (Glycogen)
verantwortlich ist. Der Zucker versorgt zahlreiche Gewebezellen im
Körper mit Energie.
Pferdebesitzer können durch einen
Gentest ihre Pferde prüfen lassen, um festzustellen, ob sie Träger
dieses Defekts sind. Träger dieses genetischen Fehlers werden
wahrscheinlich diesen an die Nachkommen weitergeben. Der Gentest wird
von der Universität in Kalifornien UC Davis (http://www.vgl.ucdavis.edu/) oder
VetGen (www.vetgen.com) angeboten.
Die Forschung an der
Universität von Minnesota suggerieren, dass ca. 10% der Quarter Horse
Population Träger dieses Erbfehlers sind. GBED ist eine autosomal (nicht
Geschlechtzellen bezogene) rezessive Krankheit. Dies bedeutet, dass
Pferde Träger dieser Erbkrankheit sein können und keine Anzeichen der
Krankheit aufweisen. Allerdings beeinflusst dieser Defekt ihre
Nachkommenschaft. Fohlen mit der Krankheit empfangen ein abnormes Allel
(Kopie des defekten Gens) sowohl von der Stute, als auch von dem Hengst.
Abbildung
1 illustriert das Muster der Erbschaft für das GBE Gen:
Elternteil | G | g |
G | GG | Gg |
g | Gg | gg |
G =
Normales Allel
g = Abnormes Allel
Beispiel
1:
Wenn eine Trägerstute (Gg) zu einem Trägerhengst (Gg)
gepaart wird ergibt dies eine 25% Chance, dass das Fohlen die Krankheit (gg) haben wird. 50% Chance, dass das Fohlen ein
Träger (Gg) wird und eine 25% Chance eines gesunden Nichtträger (GG) zu erhalten.
Abbildung 2
illustriert das Muster der Erbschaft für Normal/Träger
Elternteil | G | G |
G | GG | GG |
g | Gg | Gg |
G
= Normales Allel
g = Abnormes Allel
Beispiel 2:
Wenn
ein Nichtträger Elternteil (Stute oder Hengst GG)
zu einem Träger (Hengst oder Stute Gg) gepaart wird ist die Chance 50%,
dass das Fohlen ein Träger (Gg) wird sowie eine 50% Chance auf einen
gesunden Nichtträger Fohlen. Bei dieser Anpaarung ist die Chance 0% ein
betroffenes Fohlen (gg) zu erhalten.
Quelle: Westerninfo, Nicole
Oberstein, MS
Equine Services - Select Breeders Service
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